Der Pfarrcaritas-Naturpark-Kindergarten Rechberg wurde heuer bereits zum zweiten Mal erfolgreich re-zertifiziert. Im Zuge von umfangreichen Evaluierungsgesprächen wurden die vom Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) vorgegebenen Kriterien von einer externen Expertin genau kontrolliert. Ein Naturpark-Kindergarten lässt den Naturpark in das pädagogische Konzept einfließen, weist besonderes Engagement in den Naturpark-Arbeitsbereichen nach und erfüllt die österreichweit gültigen Kriterien. In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Mühlviertel werden Projekte zu Naturparkthemen und Aktionstage durchgeführt.  Alle vier Jahre wird jede Naturpark-Bildungseinrichtung einer Evaluierung unterzogen.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Auszeichnung und vielen Dank für die wertvolle Arbeit.

                                                                                                                                                     

2 Wochen – 50 Kinder – viele einzigartige Naturerlebnisse

Bei großteils strahlendem Sonnenschein stand in diesem Jahr die Schöpfungsgeschichte und ihre Artenvielfalt im Mittelpunkt. Die Entstehung von Erde, Pflanzen und Menschen wurde den Kindern direkt in der Natur vermittelt. Dabei galt die Aufmerksamkeit den Pflanzen und der Landschaft rund um den Großdöllnerhof.

Die Kinder konnten in den beiden Naturpark-Wochen den ganzen Vormittag in der Natur verbringen und erforschten mit kindlicher Neugier die Artenvielfalt rund um den Hof. Sie sammelten Wildkräuter und Brennnessel für eine Kräutersuppe, sie schnitzten Weidenstöcke, kletterten auf Steine und erforschten die Lebewesen und Pflanzen der Wiese.  Die Kinder des Naturpark-Kindergartens Rechberg sind voller Begeisterung und Leidenschaft dabei und können so einen intensiven Bezug zur Natur herstellen und den natürlichen Bewegungsdrang voll ausleben.

Die Leiterin des Naturpark-Kindergartens Rechberg, Andrea Spiegl setzt mit ihrem Kindergarten-Team ein spannendes Projekt zur Pflege von Wildbienen um, das sie beim Universitätslehrgang „Lernraum Natur“ kennengelernt hat.

Diese Methode funktioniert mit einem Wildbienenblock.

Arbeitsschritte:
• Aufstellen des Wildbienenblocks im Frühling (Anfang März)
• Die Wildbienen legen ihre Eier in die Brutröhren, je nach Wildbiene sind die Röhren verschieden groß.
• Im Herbst werden alle verpuppten Wildbienen vorsichtig aus den einzelnen Röhren gegeben und gesäubert.
• Aufbewahrung der Wildbienen in einer Schachtel im Kühlschrank (4 Grad).
• Im Frühling stellt man die Schachtel ins Freie, die Wildbienen beginnen zu fliegen und legen die Eier wieder in den Wildbienenblock.

Warum ist diese Arbeit wichtig und warum lässt man nicht der Natur ihren Lauf?
• weniger Wildbienen fallen den Milben oder anderen Schädlingen zum Opfer
• Wildbienen erfrieren, wenn Feuchte und Kälte im Winter zu lange andauern
• Wildbienen werden von anderen Tieren gefressen (Mäusen, Vögeln, usw.)

Bereits im Kindergarten und im eigenen Garten wurde ein Wildbienenblock aufgestellt, um in Rechberg zu testen, wie die Wildbienen darauf reagieren.
Im Herbst sind Wildbienennachmittage geplant, zu denen alle Interessierten eingeladen sind, beim Auslösen der Wildbienen aus den Brutgängen zu helfen: die Wildbienen werden gereinigt, abgespült und getrocknet.
Der Wildbienenblock kann dann gleichfalls gereinigt und für das nächste Jahr aufbewahrt werden.
Hat man keine Zeit, kann man den Wildbienenblock auch der Natur überlassen. Gut wäre es dann, die belegten Gänge mit einem Bienenstift zu markieren, damit man im Sommer die nicht geschlüpften Gänge ausräumen kann.

Wildbienen stechen nicht, daher ist das Aufstellen eines Blocks auch im Kindergarten möglich. Ein Beobachtungsteil, den man öffnen und das Geschehen im Inneren beobachten kann, wird für die Kindergartenkinder die Entwicklungsschritte der Wildbiene erlebbar machen.

Jede/Jeder kann auf einem Fensterbrett oder am Balkon einen Wildbienenblock betreuen. Das gemeinsame Hegen der Wildbienen am Wildbienennachmittag bei Kaffee und Kuchen fördert die Gemeinschaft und gibt einen Überblick über das Wildbienenvorkommen in Rechberg.
Bei Interesse kann man sich gerne bei Andrea Spiegl Tel. 0680 5077760 melden

Auszeichnung des Naturpark-Kindergartens Rechberg_Foto Barbara Derntl

Der Pfarrcaritas-Kindergarten in Rechberg erhielt im Oktober 2014 das Zertifikat „Naturpark-Kindergarten“. Jetzt nach fünf Jahren erfolgte eine Evaluierung durch eine externe Expertin. Dabei wurde festgestellt, dass sich das pädagogische Team, unter der Leitung von Andrea Spiegl, in besonders hohem Maße in der Naturbildung und Integration von Naturparkthemen engagiert. Der Titel Naturpark-Kindergarten darf also mit Stolz weiterhin getragen werden.
Naturpark-Obmann Martin Moser gratulierte persönlich zu dieser besonderen Auszeichnung und überreichte den begeisterten kleinen Naturforschern Insektenkescher und Beobachtungslupen als Ergänzung für ihre Forscherrucksäcke. Diese begleiten die Kinder nicht nur bei ihren wöchentlichen Naturtagen, sondern auch während ihres alljährlichen 2-wöchigen Aufenthaltes am Großdöllnerhof.

Der Pfarrcaritaskindergarten Rechberg wurde vom Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) und dem Land OÖ im Oktober 2014 zum 1. OÖ Naturpark-Kindergarten ausgezeichnet.
Das gab Anlass für ein Naturpark-Kindergartenfest. Mit einem tollen Bühnenprogramm feierten die Kinder mit ihren Familien, der Gemeinde und dem Naturpark. Welche Themen sie am Naturpark spannend finden und warum sie die Natur lieben, präsentierten die Kinder mit einem lustigen Naturparklied. GF Franz Handler (VNÖ) übergab feierlich die Urkunde, die eine Auszeichnung für das Bemühen um einen naturnahen Kindergartenalltag darstellt. Seit über 10 Jahren legt das Kindergartenteam großen Wert auf Naturbegegnungen. Um die Zertifizierung „sichtbar“ zu machen, wurde mit Regina Huber aus Rechberg ein eigenes Kindergartenlogo entwickelt, das beim Fest als neue Kindergartentafel enthüllt wurde.

Um den Wissensdrang und Entdeckergeist der Kinder zu unterstützen wurden vom Naturparkverein speziell auf die Region abgestimmte Forscherrucksäcke und Bestimmungsbücher zusammengestellt und dem Kindergarten-Team überreicht. Ausgerüstet mit Federpinzetten, Lupen, Ferngläsern, Messern und Schmetterlingskescher können sie nun auch selbstständig die Vielfalt der Lebewesen im Naturpark erforschen.